David Hilgenfeldt berichtet über sein Erlebnis Ötztal-Radmarathon

David Hilgenfeldt, vom RV Schwalbe Trier, startete in diesem Jahr zusammen mit seinem Vater beim Ötztaler Radmarathon. Mit 16 Jahren war er der jüngste Teilnehmer im Feld (der TV berichtete). Hier nun sein Erfahrungsbericht über das Erlebnis Ötztaler:

„Meine Anspannung und die lange Vorbereitung waren schon enorm. Einen Tag vor dem Rennen stand fest, dass das Wetter ziemlich schlecht werden würde, sodass ich von der Auswahl der Kleidung auf alles gefasst sein musste, da das Rennen durch die Höhen und Tiefen durch  unterschiedliche Klimazonen führte. Der Start in einem Feld von über 4000 Teilnehmern zusammen mit der gebotenenShow war einfach gigantisch und bis nach Ötz superschnell. Der erste Pass mit 1200 Höhenmetern war schwer zu fahren und ich wurde eingebremst um mich nicht direkt zu verblasen. Nach rasend schneller Abfahrt mit Pferden und Kühen auf der Straße ging es nahtlos in den Brenner über, der mit seiner Länge von fast 40 km sehr zäh war. Dazu wurde in der Gruppe ein hohes Tempo gefahren. Nach kurzem Stopp an der Brenner Verpflegung und Miniabfahrt nach Sterzing ging es den Jaufenpass hoch auf 2090 m bei dem meine Beine bei jetzt einsetzendem Regen schwer wie Blei wurden. Nach der langen serpentinenreichen, nassen Abfahrt ins warme St. Leonhard ging es hoch aufs Timmelsjoch auf 2509 m. Der 27 km lange Anstieg über 1800 Höhenmeter hatte es in sich. In der Mitte des Berges, kurz vor der letzten Verpflegungsstation brachten mich Steigungen von um 11% ernsthaft ins Zweifeln diesen Berg jemals zu schaffen. An der letzten Verpflegungstation nahm mir allein der Anblick auf die berüchtigte Serpentinenwand die letzte Kraft. Mittlerweile  bei über 200 km angekommen erreichte ich völlig durchnässt die Passhöhe bei nur noch knapp über dem Gefrierpunkt. In strömenden Regen und null Sicht ging es vollkommen entkräftet und stark zitternd vor Kälte auf die 30 km Abfahrt nach Sölden. Als ich das Ortsschild sah, konnte ich es kaum fassen diese Horrorrunde bezwungen zu haben. Ich bin stolz auf meine Leistung und es wird für mich bestimmt nicht die letzte Teilnahme gewesen sein, weil es einfach ein geiler Wettbewerb in einer coolen Atmosphäre ist.“

David ist glücklich, sein Ziel erreicht zu haben. Er hält das gebehrte Finsihertrikot vom Ötztaler Radmarathon in der Hand. Glückwunsch
David ist glücklich, sein Ziel erreicht zu haben. Er hält das begehrte Finsihertrikot vom Ötztaler Radmarathon in der Hand. Glückwunsch